Wir haben euch ja bereits in unserem Blog „Welche Schriftart sollte ich für mein Buch benutzen?“ über die Unterschiede von Serifenschriften und serifenlosen Schriften aufgeklärt. Heute möchten wir euch jedoch detaillierter erklären, welche Schriftarten ihr bei dem Gestalten eures Buchcover für das jeweilige Genre benutzen könnt.
Inhalt
Übersicht Schriftarten
1. Buchcover – Roman
2. Buchcover – Krimi/Thriller
3. Buchcover – Romantik
4. Buchcover – Science-Fiction
5. Buchcover – Sachbuch
6. Buchcover – Kochbuch
7. Buchcover – Fantasy
8. Buchcover – Kinderbuch
Falls ihr unseren oben erwähnten Blog noch nicht gelesen habt, haben wir eine kleine Zusammenfassung der jeweiligen Schriftarten. So könnt ihr auch nachvollziehen, weshalb sich genau jene Schriftart für jenes Genre eignet.
Übersicht Schriftarten:
- Antiqua
- Serifenschriften
- Serifenlose Schriften
- Schreibschriften
- Maschinenschriften
Serifenschriften sind bekannt dafür, eine kleine Kante oder „Füße“ am Anfang und Ende eines jeden Buchstabens zu haben. Diese stilvoll und elegant wirkende Schriften eignen sich für folgende Buchgenres: Poesie, Liebesromane, Kurzgeschichten oder auch Biografien
Serifenlose Schriften besitzen Buchstaben ohne Etablierungen (Serifen), daher „serifenlos“. Dies gibt diesen Schriften einen modernen, minimalistischen Look. Dies gibt einem eine große Anwendungsmöglichkeit, jedoch sollte man darauf achten, dass sie bei gewissen Genres nicht zu einfallslos wirken!
Schreibschriften wirken lebendiger als die gewöhnlichen Computerschriften (siehe Antiqua). Wenn ihr also ein persönliches Buch schreiben wollt, eignen sich diese Schreib-/Handschriften sehr gut.
Maschinenschriften sind die digitale Version von Schreibmaschinen, bzw. deren verwendeten Buchstaben. Sie wirken oft rau und passen daher sehr gut für Bücher die sich mit dem Analogen beschäftigen. Gerne könnt ihr diese Schriften jedoch auch für einen Krimi benutzen, um so direkt beim ersten Blick des Lesers folgende Szene hervorzurufen:
Detektiv in den 1970er Jahren sitzt mit Zigarre im Mund an seinem Schreibtisch und verfasst mit seiner Schreibmaschine den Bericht zum laufenden Mordfall; das Zimmer ist dunkel und verqualmt.
1. Buchcover – Roman
Für dieses Genre könnt ihr am besten klassische Serifenschriften verwenden, um einen seriösen Eindruck direkt beim ersten Blick vermitteln zu können.
Schriftarte für Romane:
- Aleo • Klima
- Antonio Light • Liberation Sans
- Bebas Neue • Lora
- Exo 2 Light • Open Sans Condensed
- Free Sans
Beispiel für Buchumschlag:

Bei diesem Roman haben wir für den Haupttitel die Schriftart „Klima“ benutzt, der Untertitel sowie die Angabe des Genres und Autors wurden in „Bebas Neue“ verfasst. Beide Schriftarten unterscheiden sich ein bisschen, jedoch ist der Kontrast nicht zu stark, als dass er unangenehm auffallen würde.
Bei dem Erstellen eurer Buchcover solltet ihr zwischen 1-2 Schriftarten auswählen, jedoch nicht mehr, da sonst das Buchcover sehr unordentlich und durcheinander wirken wird.
2. Buchcover – Krimi/Thriller
Zu Krimis und Thrillern passen Schriften mit spitzen Serifen, jedoch auch kräftige serifenlose Schriften. Damit ruft ihr beim Leser den Gedanken an etwas raues, unangenehmes hervor.
Schriftarten für Krimis/Thriller:
- Aquifer
- Allerta Stencil
- Nightmare Pills
- True Typewriter
- Tippa
- War is Over
Beispiel für Buchumschlag:

Dieses Beispielcover für einen Thriller haben wir schlicht gehalten, da hier der Fokus hauptsächlich auf dem Bild, bzw. der abgebildeten Hand liegt. Der Titel wurde in Nightmare Pills, Autor und Genre in War is Over geschrieben .
→ Wichtig bei dem Erstellen eurer Buchcover ist auf jeden Fall, dass ihr eine Verbindung zwischen Buchtitel und Bild erschafft. Ein Titel alleine ist meistens nicht so ausdrucksstark, wie er sein sollte.
Hier kommt das dazugehörige Bild ins Spiel. Dadurch intensiviert ihr den Titel, erleichtert es
gleichzeitig jedoch auch den interessierten Lesern, sich einfacher vorstellen zu können, wie die „Seele“ eures Buches (verbildlicht) aussieht.
3. Buchcover – Romantik
Dieses Genre verlangt nach eleganten und feinen Schriften, oder auch geschwungenen Schreibschriften (ganz so wie man sich seinen, von Hand geschriebenen, ersten Liebesbrief vorgestellt hat). Bücher der Romantik sind sanft, aber auch zum Teil aufregend und genau so soll auch das Buchcover sein.
Schriftarten für Liebesromane:
- Andika • Liebe finden
- Anaktoria • Petit Formal Script
- Apple Juice
- Architects Daughter
- EDO
Beispiel für Buchumschlag:

Für den Titel haben wir Archtitects Daughter benutzt, da diese Schriftart leicht und selbstgeschrieben wirkt, (wie ein Liebesbrief). Der Autor wurde in Andika angeben.
Wie auch beim Thriller haben wir hier Text und Bild miteinander kombiniert.
4. Buchcover – Science-Fiction
In einer futuristischen Welt, in der alles perfekt und im Einklang miteinander scheint, könne bei diesem Genre die Schriftarten ebenfalls futuristisch, geometrisch und/oder modern sein.
Schriftarten für Science-Fiction:
- BP Imperial
- Destructo Beam BB
- Rajdhani (Light)
- Space Age
- Terminator Real NF
Beispiel für Buchumschlag:

Der Titel wurde in BP Imperial verfasst, da die kantige dennoch elegante Struktur an die Innenausstattung eines Raumschiffes, welches ebenfalls auf dem Titelbild zu sehen ist, erinnert. Für den Autor und das Genre haben wir die Schriftart Rajdhani Light benutzt.
5. Buchcover – Sachbuch
Ein Sachbuch oder auch ein Ratgeber besitzen einen seriösen Inhalt und genau dies sollte auch beim Buchcover wiedergespiegelt werden. Daher sollten die Schriftarten für dieses Genre nicht verspielt wirken, sondern sollten eher gut lesbare, nüchterne serifenlose Schriften sein. Gerne dürfen die Buchstaben etwas dicker sein, um so eine gewisse Tiefgründigkeit des Buches zu vermitteln.
Schriftarten für Sachbücher:
- Aileron Regular
- Andika
- Arimo
- Bebas Neue
- League Spartan
- Open Sans
Beispiel für Buchumschlag:

Für dieses Buchcover haben wir zum einen die Schriftarten Bebas Neue (Haupttitel) und League Spartan benutzt. Beide Schriftarten sind etwas dicker in der Erscheinung, als zum Beispiel die Schriftarten bei dem Romantik-Beispiel. Dadurch, dass dies serifenlose Schriften sind, wirkt das Buchcover klar und deutlich, der Verzicht auf unnötige Verzierungen lässt das Ganze noch einmal seriöser wirken. Genau das ist das Ziel beim Gestalten des Buchcovers eines Sachbuches – seriös und übersichtlich.
6. Buchcover – Koch-/Backbuch
Bei diesem Genre habt ihr eine recht große Auswahl an Schriftarten. Diese können sowohl in Form von Schreibschrift dargestellt werde, um an das Selbstgemachte zu erinnern; sie können aber auch moderne (serifenlose) Schriften sein. Die einzigen Schriftarten die ihr jedoch nicht benutzen solltet sind zu verschnörkelte Schriften, da diese aus ästhetischer Sicht allgemein eher unangenehm anzusehen sind und weniger seriös wirken.
Schriftarten für Koch-/Backbücher:
- Abril Fatface • Lora
- Andika • Liberation Sans
- Architects Daughter • Vollkorn
- Bebas Neue
- Klima
Beispiel für Buchumschlag:

Habt ihr bereits Hunger bekommen? Gut! Genau das sollen auch eure zukünftigen Leser. Denn das überzeugende Element, welches ihr für Kochbücher benutzen könnt, ist hierbei das Essen.
Für die Schriftart haben wir uns bei diesem Beispiel für Abril Fatface entschieden, da diese Serifenschrift schlicht und interessant wirkt. Der Untertitel, welchen wir dieses Mal aus Platzmangel unterhalb des Hauptelementes des Bildes platziert haben, wurde in einer serifenlosen Schrift namens … verfasst, da wir damit die modernen Elemente in diesem Kochbuch betonen wollen, schließlich geht es um die Essentrends des aktuellen Jahres.
7. Buchcover – Fantasy
Schriftarten, die bei Genres wie Thriller oder Sachbücher ein komplettes No-Go wären, sind bei diesem Genre gern gesehen. Die Rede ist von verspielten Serifenschriften, die an die längst vergangenen Tagen, als es noch Ritter (und Drachen) gab, erinnern. Dennoch ist auch hier Vorsicht gebeten; eine verzierte Schriftart ist ja schön und gut, doch wenn die Schnörkel etc. so intensiv sind, dass es schwer wird, den Buchtitel lesen zu können, dann solltet ihr die Finger davon lassen, egal wie schön ihr diese Schriftart auch finden mögt. Schließlich wollt ihr euer Buch ja auch verkaufen können und dies ist nun einmal schwer umsetzbar, wenn der Käufer nicht den Titel des Buches entziffern kann.
Schriftarten für Fantasy:
- Allura • Game of Thrones
- Amazone • Goudy Trajan Regular
- Dancing Script • Kawoszeh
- Drukaatie Burti Thin • Promocyja
- Euphoria Script
Beispiel für Buchumschlag:

Für dieses Fantasy-Buchcover haben wir eine Burg als Titelbild ausgewählt. Da der Hintergrund jedoch sehr dunkel war, haben wir diese grauen „Schleier“ benutzt, die vielmehr wie grobbürstige Pinselstriche aussehen. Ein weiterer Tipp, wenn ihr euer Buchcover gestaltet, der Hintergrund jedoch zu dunkel für die Schriftfarbe ist, die ihr ausgewählt habt. Dies ist ein einfacher und unauffälliger Weg, die Schrift sichtbarer darzustellen.
Die Schriftart die wir für den Haupt- und Untertitel benutzt haben heißt Games of Thrones, da diese Schrift einfach zu der Burg und dem allgemeinen mittelalterlichen Stil passt. Die Angabe des Autors haben wir neutral gehalten mit Allegreya Sans SC Regular.
8. Buchcover – Kinderbuch
Kinder sind verspielt, ebenso dürfen es bei diesem Genre auch die Schriftarten sein. diese erkennt man daran, dass die Buchstaben oft aussehen können, als würden sie manchmal eine leichte Schräglage haben, so wie die ersten Schreibversuche eurer Kinder nun einmal aussehen.
Schriftarten für Kinderbücher:
- Amatic SC • Knewave
- Besom • Sunday
- Bryndan Write
- Essays 1743
- Gochi Hand
Beispiel für Buchumschlag:

Dieses Kinderbuch ist ein gutes Beispiel, falls ihr für eure Kleinkinder einmal eine eigene Geschichte schreiben möchtet. Für die Überschrift haben wir die Schriftart Amatic SC genommen. Diese wirkt leicht und verspielt und vermittelt die Unbeschwertheit der beiden Bienen. Titel wurde ebenfalls mit Amatic SC verfasst.
Das waren die Genres, bei denen man die größten Unterschiede bezüglich der verwendeten Schriftarten findet.
Wichtig ist, immer zu beachten, dass die Schrift gut lesbar ist! Dies ist zum einen auf den Hintergrund bezogen, welcher weder zu hell, noch zu dunkel sein sollte. Auch grelle Farben wirken für das betrachtende Auge eher unangenehm, weshalb ihr auch davon distanzieren solltet (jedoch nicht immer natürlich). Wenn grelle Neonlichter Bestandteil eures Buches sind, dann ergibt es wiederum Sinn, diese auch für euren Buchumschlag zu benutzen.
Zum anderen sollte auch die Schrift an sich gut lesbar sein. Das heißt sie sollte nicht zu verschnörkelt und eng aneinander gepresst sein. Auch sollte die Schriftgröße groß genug sein, sodass man den Titel ohne große Anstrengung lesen kann.
Wenn ihr eure Schrift mit einem sogenannten Clipart hervorheben wollt, da der Hintergrund die Schrift fast verschluckt, dann benutzt bitte nicht einfach nur einen farbigen Balken. Dieser wirkt grob dahin platziert und kann die „Harmonie“ des eigentlichen Titelbildes zerstören. Versucht diesen Clipart so unauffällig wie möglich in euer Bild mit einzuarbeiten.