Buch Schreiben

Wie entwickle ich eine Schreibgewohnheit?

Inhaltsverzeichnis

1. Schreibe jeden Tag

2. Finde den richtigen Ort und die passende Zeit zum Schreiben

3. Habe immer ein Notizbuch dabei

4. Teile den Schreibprozess in verschiedenen Phasen auf

5. Gehe aktiv auf die Suche nach Inspiration

6. Lerne, den Prozess zu lieben

6 Tipps, die dir helfen, eine Schreibgewohnheit zu entwickeln 

Inspiration ist oft ein illusorisches Konzept. Als Autor:innen verbringen wir so viel Zeit damit, sie zu finden und zu bewahren und dann das Maximale aus ihr in unsere Geschichten umzuwandeln. Denn zum Schluss ist Inspiration die Essenz eines guten Buches, nicht wahr? Nur wie können wir in der Lage sein, Bestseller zu schreiben ,wenn uns oftmals die Inspiration dazu fehlt? Die Antwort ist das Entwickeln einer Schreibgewohnheit!

Picasso sagte: „Die Inspiration existiert, aber sie muss dich bei der Arbeit finden.“ Der faule Künstler, der keinen konventionellen Job annehmen möchte, ist ein weit verbreiteter Stereotyp. Man stellt sich diese Freigeister oft so vor, als würden sie von Wellen der Inspiration überkommen und der Rest der kreativen Arbeit geschehe dann wie im Flow. Viele Künstler:innen und Autor:innen arbeiten gerne ohne Routine und warten lieber auf den nächsten Inspirationsschub. Und am Ende wird das eigene Buch nie fertig…

Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich eine Schreibgewohnheit anzutrainieren. Somit machst du das Schreiben zu einem festen Bestandteil deines Alltags. Schließlich kannst du dich nicht darauf verlassen, dass der nächste magische Moment der Inspiration täglich kommen wird. Auf dich selbst kannst du dich allerdings verlassen. So bereitest du dich mental darauf vor, dass du schreiben wirst und kannst somit schon einmal etwas Gedankenkraft bündeln. Am Besten schaffst du für dich selbst Situationen, die dich beim Schreiben inspirieren und gleichzeitig nicht von der Arbeit ablenken.

Eine neue Gewohnheit zu schaffen ist ein psychologisch untersuchtes Phänomen. Wie du es schaffen kannst, diese neue Gewohnheit in deinen Alltag zu implementieren verraten wir dir mit den folgenden Tipps:

1. Schreibe jeden Tag

Um deine Schreibgewohnheit zu entwickeln, gibt es einen entscheidenden Tipp: Schreibe jeden Tag. Es mag banal klingen, aber viele Menschen vernachlässigen diese grundlegende Übung. Die Idee ist simpel: Setze dir das Ziel, täglich mindestens 15 Minuten lang zu schreiben, ohne Ausnahmen. Es erfordert Disziplin und Engagement, aber es ist ein wirksamer Weg, um deine Fähigkeiten zu entwickeln und deine Kreativität zu entfalten.

Am Anfang mag es schwierig sein, diese Schreibgewohnheit zu etablieren, aber mit der Zeit wird das tägliche Schreiben so selbstverständlich wie das Zähneputzen am Morgen. Denke daran, das Ziel ist nicht, sofort Meisterwerke zu erschaffen. Vielmehr geht es darum, regelmäßig zu schreiben, um deine Fähigkeiten zu verbessern und deine Stimme als Autor:in zu finden. Wenn du dir unsicher bist, wie du deinen eigenen Schreibstil entwickeln kannst, empfehlen wir dir, unseren Artikel zu diesem Thema anzusehen.

Indem du täglich schreibst, gewöhnst du dich nicht nur an den Prozess des Schreibens, sondern entwickelst auch deine Fähigkeit, deine Gedanken klar auszudrücken und deine Ideen zu strukturieren. Jeder Tag des Schreibens ist eine Gelegenheit, zu experimentieren, zu lernen und zu wachsen. Also bleib dran und lass dich von der täglichen Praxis inspirieren und motivieren.

2. Finde den richtigen Ort und die passende Zeit zum Schreiben

Um deine Schreibgewohnheit zu entwickeln ist es wichtig, dass du den richtigen Ort und die passende Zeit zum Schreiben findest, denn die Umgebung, in der du dich befindest, kann einen erheblichen Einfluss auf deine Produktivität haben. Für die meisten Menschen ist ein Heavy Metal Konzert sicherlich nicht der ideale Ort zum Schreiben, aber für einige mag es überraschenderweise genau das Richtige sein.

Nimm dir Zeit, um herauszufinden, wo du am besten schreiben kannst. Vielleicht ist es eine stille Bibliothek, in der du dich voll und ganz auf deine Gedanken konzentrieren kannst, oder ein gemütliches Café, das dich inspiriert. Vielleicht findest du in der Ruhe deines eigenen Zuhauses die nötige Inspiration, oder aber du ziehst es vor, draußen in der Natur zu sein, um frische Ideen zu sammeln.

Ebenso wichtig ist es, die passende Zeit zum Schreiben zu finden. Einige Menschen fühlen sich morgens besonders kreativ und produktiv, während andere erst am Abend so richtig in Fahrt kommen. Finde heraus, zu welcher Tageszeit deine Ideen sprudeln und dein Schreibfluss am stärksten ist.

3. Habe immer ein Notizbuch dabei

Es ist unvorhersehbar, wann die Inspiration zuschlägt oder eine brillante Idee in deinen Gedanken auftaucht. Das Universum schert sich nicht um deine Schreibrituale oder die Bequemlichkeit des richtigen Moments. Genau deshalb ist es entscheidend als Schreibgewohnheit, stets ein Notizbuch griffbereit zu haben, um diese Eingebungen festzuhalten, wann immer sie auftreten.

Sei es während einer langweiligen Busfahrt, beim Warten auf den Zug oder sogar mitten in der Nacht, wenn deine Gedanken am lebhaftesten sind. Diese Momente der Inspiration sind flüchtig und es ist wichtig, sie sofort festzuhalten, bevor sie wieder verloren gehen. Ein analoges Notizbuch bietet hier eine zuverlässige Lösung, aber auch moderne Alternativen wie dein Handy oder Laptop können genauso effektiv sein.

Egal, ob du dich für die klassische Stift-und-Papier-Methode oder die digitale Erfassung entscheidest, das Wichtigste ist, dass du immer ein Mittel zur Hand hast, um deine kreativen Gedanken festzuhalten und so sicherzustellen, dass sie nicht verloren gehen.

4. Teile den Schreibprozess in verschiedenen Phasen auf

Einen längerwierigen Prozess in einzelne Abschnitte aufzuteilen kann oft helfen, einen Überblick zu bewahren und sich somit nicht im Prozess zu verlieren.

  1. Ideenfindung: Beginne damit, deine Ideen und Inspirationen niederzuschreiben. Dies kann in Form von Notizen, Mindmaps oder Skizzen geschehen, um deine Gedanken zu ordnen und festzuhalten.
  2. Themenfestlegung und Strukturierung: Sobald du das Thema für dein Buch definiert hast, ist es sinnvoll, eine grobe Struktur oder einen Aufbau zu entwickeln. Dies könnte beispielsweise ein Inhaltsverzeichnis oder eine Kapitelübersicht sein, die dir als Leitfaden für deine Arbeit dient.
  3. Ausarbeitung der Details: Nachdem die grundlegende Struktur festgelegt wurde, kannst du damit beginnen, die einzelnen Abschnitte deines Buches auszuarbeiten und mit Inhalten zu füllen. Das beinhaltet das Schreiben von Kapiteln, Szenen oder Abschnitten und das Hinzufügen von Details und Beschreibungen, um deine Geschichte oder dein Thema zu vertiefen.
  4. Überarbeitung und Korrektur: Nachdem der Hauptteil des Schreibens abgeschlossen ist, ist es wichtig, Zeit für Überarbeitung und Korrektur einzuplanen. Dies beinhaltet das Durchgehen des gesamten Manuskripts, um Fehler zu korrigieren, den Stil zu verbessern und sicherzustellen, dass der Text konsistent und verständlich ist.
  5. Layout und Lektorat: Schließlich solltest du Zeit für das Layout und das Lektorat einplanen. Das Layout bezieht sich auf die äußere Gestaltung des Buches, einschließlich Schriftart, Formatierung und Gestaltung von Titel, Kapitelüberschriften und anderen Elementen. Das Lektorat beinhaltet das Durchgehen des Textes auf sprachliche, grammatikalische und stilistische Fehler sowie das Überprüfen der inhaltlichen Konsistenz.

Indem du deinen Schreibprozess in diese verschiedenen Phasen aufteilst, kannst du sicherstellen, dass du strukturiert und effizient arbeitest und am Ende ein qualitativ hochwertiges Ergebnis erzielst.

5. Gehe aktiv auf die Suche nach Inspiration

Am Ende des Tages sind Autor:innen Beobachter, die die Welt um sich herum, ihre vielfältigen Facetten und die Menschen, die sie bevölkern, aufmerksam betrachten. Diese Beobachtungen dienen als Rohstoff für ihre Geschichten und eröffnen Möglichkeiten, komplexe Erzählungen zu gestalten. Je intensiver und aufmerksamer du als Autor:in die Gesellschaft und ihre Akteure betrachtest, desto reichhaltiger wird dein Fundus an Materialien für deine Geschichten sein. Vernachlässige dies also nicht bei der Entwicklung deiner Schreibgewohnheit.

Um deine Beobachtungen zu verfeinern und das Potenzial deiner Geschichten zu maximieren, ist es entscheidend, offen für neue Eindrücke und Perspektiven zu sein. Das bedeutet, die Welt um dich herum bewusst wahrzunehmen, sich für unterschiedliche Sichtweisen zu öffnen und Empathie für die Erfahrungen anderer Menschen zu entwickeln. Indem du dich in die Lage anderer versetzt und ihre Motivationen, Gedanken und Gefühle verstehst, kannst du authentische und nuancierte Charaktere schaffen und deine Geschichten mit Tiefe und Vielschichtigkeit bereichern. Wenn du mehr hierzu erfahren möchtest, findest du in unserem Blog-Beitrag „Buchidee finden – Tipps und Tricks für Autor:innen“ hilfreiche Tipps, angefangen bei der Entwicklung einer Buchidee bis hin zur Erkundung verschiedenster Inspirationsquellen.

6. Lerne, den Prozess zu lieben 

Der Schreibprozess ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Manchmal fühlt es sich an, als ob die Worte nur so fließen, während in anderen Momenten das leere Blatt Papier oder der blinkende Cursor auf dem Bildschirm einschüchternd wirken. Verständlicherweise können diese Schwankungen demotivierend sein, aber die Wahrheit ist, dass erfolgreiche Autor:innen nicht nur das Endergebnis lieben, sondern auch den gesamten Prozess des Schreibens schätzen.

Es geht nicht darum, jeden Aspekt des Schreibens zu umarmen, selbst wenn es sich wie ein Kampf anfühlt. Es geht vielmehr darum, eine gewisse Zufriedenheit und Erfüllung in den kleinen Siegen zu finden, sei es das Überwinden einer Schreibblockade, das Finden des perfekten Wortes oder das Erkennen einer tiefgründigen Charakterentwicklung.

Das Lieben des Schreibprozesses bedeutet auch, die Reise zu genießen, selbst wenn das Ziel noch nicht in Sicht ist. Es bedeutet, die Herausforderungen anzunehmen, die Kreativität zu zelebrieren und die Möglichkeit zu erkennen, sich mit jedem geschriebenen Wort weiterzuentwickeln.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Liebe zum Schreibprozess nicht von Anfang an da sein muss. Manchmal muss man sich erst durch die Höhen und Tiefen kämpfen, um sie zu entdecken. Aber wenn du es schaffst, den Prozess zu lieben, wird das Schreiben nicht nur zu einer Aufgabe, sondern zu einer Quelle der Freude und Selbstverwirklichung.