Buch vermarkten

Buchvermarktung per Facebook – Brauche ich das als Autor überhaupt?

Ob du eine Buchvermarktung per Facebook erwägen solltest kommt auf deine Einstellung bezüglich der Vermarktung von dir und deiner Büchern an. Willst du lediglich mit geringstem Aufwand ein paar Bücher verkaufen, dann benötigst du nicht unbedingt Facebook. Willst du jedoch als Autor und für dein Buch einen gewissen Bekanntheitsgrad und eine gewisse Anzahl an (neuen) Lesern erreichen, dann solltest du Facebook gegenüber ein bisschen aufgeschlossen sein. Weshalb? Facebook ist Teil der Sozialen Medien, auf denen Menschen mit Freunden verbunden sind und Beiträge von überall aus der Welt und von Menschen sehen, die sie selbst gar nicht kennen. Genau wegen letzteres kann Facebook ein tolles Sprungbrett für die Bekanntheit eines jeden Autors sein. Dennoch gibt es auch ein paar Hindernisse, entstehend durch den neuen Algorithmus, welcher Facebook verwendet.

Wie genau du also Facebook als Marketingmöglichkeit benutzen kannst und was du zu beachten hast erklären wir dir in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Buchvermarktung – Dein Facebook-Profil

Buchvermarktung – Eine Internetpräsenz auf Facebook aufbauen

Buchvermarktung – Beitrag auf Facebook teilen

Buchvermarktung per Facebook – Dein Profil

Buchvermarktung per Facebook – Der Algorithmus

Buchvermarktung – Dein Facebook-Profil

Bevor du anfängt, Facebook als Werbeplattform (im kostenlosen Sinne) zu benutzen, solltest du über die Nutzungsbedingungen diesbezüglich informiert sein.

Persönliches Profil oder (Fan-)Seite?

Wenn du als Autor auf Facebook tätig sein und deine Leserschaft über deine Werke etc. informieren und auf dem Laufenden halten willst, solltest du eine sogenannte „Fanseite“ anlegen. Dies ist wichtig, da du bei der Anmeldung auf Facebook als Private Person folgendem zustimmt:
Du wirst deine persönliche Chronik nicht hauptsächlich für deinen eigenen kommerziellen Profit verwenden, sondern eine Facebook-Seite für solche Zwecke nutzen.

Planst du also, über Facebook Werbung für dein Buch zu machen, dann stimmst du bei Akzeptierung der AGBs von Facebook zu, für diese Zwecke eine Seite zu erstellen und die Werbung nicht über deine persönliche Seite zu schalten.

Vorteile einer Seite

  • Du kannst Werbung schalten und so mehr Menschen erreichen
  • Du hast Zugriff auf Statistiken (wie viele Menschen haben dein Beitrag gesehen und damit interagiert)
  • Du kannst auf deiner Website etc. verlinken
  • Du kannst deine Beiträge im Voraus einplanen
  • Deine Seite bekommt Likes anstatt Freundschaftsanfragen, die du erst annehmen musst

Nachteile einer Seite

  • Es wirkt unpersönlicher als ein persönliches Profil
  • Ihr unterliegt der Impressumspflicht
    → Du kannst im Inforbereich entweder einen direkten Link zum Impressum auf deiner Webseite verlinken, oder unter der Seiteninfo deines Impressum als ausführliche Beschreibung direkt dort angeben
  • Menschen interagieren nicht so gerne mit Seiten sondern bevorzugen eher die privaten Profile

Buchvermarktung – Eine Internetpräsenz auf Facebook aufbauen

Gehen wir davon aus, dass du dich für eine Seite entschieden hast; der erste Schritt wäre damit schon einmal geschafft. Nun geht es darum, eine (vorerst kleine) Internetpräsenz aufzubauen und Leute von dir wissen zu lassen. Hier kommt dein persönliches Profil hinzu. Beiträge die du auf deiner (Fan-)Seite veröffentlicht hast kannst du nämlich auf deinem persönlichen Profil teilen. Dies ist sinnvoll, da du so schnell direkt mehr Menschen erreichst, als wenn du dich darauf verlässt, dass Leute durch Zufall über deine Seite stolpern werden.
Es ist jedoch Vorsicht geboten, nicht jeden Beitrag auf deinem persönlichen Profil zu teilen, da du dort mit Freunden etc. verknüpft bist, die nicht unbedingt an deiner Seite interessiert sind und du diese somit eher nervst. Hin und wieder kannst du jedoch getrost Beiträge teilen, vor allem direkt zu Beginn.

Wenn du dich dazu entscheidest, dein persönliches Profil nicht hauptsächlich für Werbung zu benutzen, sondern um lediglich deine Freunde über dein Buch zu informieren, dann lohnt sich dies bereits ebenfalls, indem du einen Beitrag/Post dazu erstellst:

Buchvermarktung – Beitrag auf Facebook teilen

Ein kleines Beispiel – Du bist noch recht unbekannt und hast gerade deinen erstes Buch herausgebracht, oder bist kurz davor (Werbung kann bereits im Voraus betrieben werden und ist auch ratsam).
Auf Facebook folgen deinem persönlichen Profil um die 40 Leute, alles Freunde und Bekannte die dich auch abseits deiner Tätigkeit als Autor kennen.
Wenn du nun also einen Beitrag postest, dass du dein erstes Buch veröffentlichen willst und dafür eine Facebook Seite angelegt hast und von deinen Freunden gerade einmal 4 Freunde diesen Beitrag teilen, dann bedeutet dass, dass nun auch Menschen durch deine Freunde von dich als Autor erfahren, die weder dich, noch dein Buch davor kannten. Wenn einem kleinen Teil dieser dir unbekannten Menschen nun dein Beitrag gefällt, teilen diese den eventuell erneut und so weiter und so fort.

So können durch eine kleine Anzahl von Menschen, die jeweils den Beitrag teilen, bereits schon beim dritten Mal teilen eine Reichweite von insgesamt 25 Leuten und mehr erzielt werden, die ohne diesen Beitrag nie von dir oder deinem Buch gehört hätten. Bedenke nun aber, dass dieses Beispiel mit einer sehr kleinen Rate an Leuten, die deinen Beitrag teilen, erstellt wurde und stelle dir nun die Auswirkungen vor, wenn mehr als die Hälfte deiner Freunde und deren etc. deinen Beitrag teilen.
Mit einem kleinen Beitrag, der bei vielen Menschen gut ankommt, kannst du bis zu mehrere tausend Menschen erreichen, ohne einen großen Bekanntheitsgrad zu haben – und das alles kostenlos!

Facebook - Verbildlichung der Reichweite eines geteilten Beitrages

Buchvermarktung per Facebook – Dein Profil

Einen einzelne Beitrag zu haben reicht jedoch noch lange nicht aus, um ein erfolgreiches Marketing per Facebook betrieben zu haben – das war erst der Anfang.
Da mehrere Menschen nun auf dich und deine Tätigkeit als Autor aufmerksam geworden sind, solltest du dich auch darum kümmern, unter welchem Namen du deine Facebook Seite angelegt hast. Dies kann entweder dein Autorenname, der Titel des Buches oder etwas ähnliches, was man entweder mit dir oder deinem Buch in Verbindung bringen würde, sein. Somit stellst du sicher, dass man dich auch über die Suche direkt finden kann.

Zudem ist auch das richtige Profilbild ein wichtiger Bestandteil einer professionellen Facebookseite, die neue Leser und potenzielle Kunden neugierig machen soll. So kannst du entweder ein Bild von dir (solange du erkannt werden möchtest) oder ein Bild deines Buches (dies kann einen Probedruck, also ein 3D-Format oder lediglich das Buchcover an sich sein) verwenden.

Auf deinem Profil kannst du die Menschen an deinem Alltag teilhaben lassen. Denn diese wollen auf den Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Co. vor allem eines – unterhalten werden. Wenn du keine Beiträge erstellst, die die Menschen ansprechen, dann wird man dich so schnell vergessen, wie man dich entdeckt hat. Dies mag hart klingen, ist jedoch bei den Followern, die dich kaum kennen, oftmals der Fall. Daher solltest du dich auch darum kümmern, eine „Fan“ Gemeinschaft aufzubauen. Fessele die Menschen mit interessanten Beiträgen, Ausschnitten aus deinem Buch um eine Vorfreude und Spannung unter deinen Lesern aufzubauen. Binde sie in deinem Schreibprozess mit ein, lasse sie mithelfen Figuren zu erschaffen und zu entwickeln, oder teile einfach mit, wie ein gewöhnlicher Arbeitstag als Autor bei dir so aussieht (gerne auch auf humorvolle Art und Weise).
Dabei musst du keine Angst haben, zu viel von deinem Buch zu teilen. Natürlich solltest du nicht die Kernaussage der Geschichte verraten, aber hin und wieder kleine Details mit deinen Fans zu teilen sind sozusagen eine schriftliche Form der uns allbekannten Trailer zu Kinofilmen.

Buchvermarktung per Facebook – Der Algorithmus

Seit 2018 ist Facebook wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, auf jeden Fall was den Inhalt für die Benutzer angeht.
Persönlich von Mark Zuckerberg angekündigt wurde bekanntgegeben, dass der Algorithmus so geändert wurde, dass nun nicht mehr die Interaktionen mit dem „Gefällt mir“-Button Einfluss auf die Auswahl der Beiträge nehmen, sondern die aktiven Interaktionen wie das Kommentieren und Teilen von Beiträgen bevorzugt werden.

Dies bedeutet, dass die Beiträge erstellt von Unternehmen und öffentlichen Seiten etc, zwar eine Vielzahl an „Gefällt mir“-Angaben aufweisen können, dies jedoch in Betracht auf geringe aktive Interaktion in den Kommentaren oder geringem Teilen der Beiträge, die Reichweite sich erheblich verringern wird.

Umgehen können die Nutzer den neuen Algorithmus, in dem sie deine Seite abonnieren und unter „Abonnieren“ die Option „Als Erstes anzeigen“ auswählen. Somit haben die Benutzer Kontrolle darüber, was ihnen angezeigt wird und du als Seite kannst deine Sichtbarkeit dadurch ein bisschen erhöhen.

Tipps, deine Reichweite entsprechend dem neuen Algorithmus zu erweitern

1. Fokus auf Live-Videos richten

Videos, besonders Live-Videos werden vom Algorithmus berücksichtigt und letztere werden sogar immer wichtiger. Grund dafür ist, dass diese sogenannten Live-Videos mehr zu Diskussionen unter den Zuschauern/Nutzern anregen. Liegt dir der öffentliche Auftritt auf Facebook jedoch nicht wirklich, dann gibt es weitere Möglichkeiten, positiv im neuen Algorithmus aufzufallen.

2. Kreativ zum Kommentieren aufrufen

Zu schreiben „Kommentiert diesen Beitrag, wenn …“ mag zwar sehr verlockend sein, in Anbetracht dessen, dass vor allem diese Art der aktiven Interaktion von Facebook gerne gesehen wird, doch im Gegensatz zum technischen Algorithmus deine Abonnenten menschlich sind und ansprechende Beiträge sehen wollen, ist diese Art des Aufrufs eher nicht zu empfehlen. Dieses Vorgehen wird eher zum Deabonnieren als zu einer Interaktion führen.
Seie also ein bisschen kreativer. Beziehe den Inhalt in deinen Beiträgen mit in deine Fragen mit ein, die zum kommentieren anregen sollen.
Hast du zum Beispiel einen Beitrag über dein großes Schriftsteller-Idol, so kannst du folgendes vermeiden und besser machen:

– Don’t: „Kommentiert, wenn ihr … ebenfalls toll findet“
– Do: „Wer hat euch inspiriert (und weshalb)?“

Spreche deine Abonnenten direkt an und lasse sie sehen, dass du dir auch für sie interessierst. So sind diese eher bereit, den Zeitaufwand eines Kommentars zu betreiben und Facebook wird sehen, dass man wirklich mit deinen Beiträgen interagiert, ergo diese inhaltlich anspruchsvoll und interessant sein müssen.